Was war denn an S/M — das ist meine abk. für „social media“ — immer das unerfreulichste? Richtig, dass menschen darauf reagiert haben, wenn man irgendwelches zeug gepohstet hat. Versteht ihr: menschen. Die widersprechen, übereinander abjauchen und andere meinungen haben. Fürchterlich ist das. Da kann man es eigentlich nur noch so machen wie unsere werten p’litiker und jornalisten in S/M: einfach überhaupt nicht mehr reagieren, damit auch jedem klar ist, dass nur die einwegkommunikazjon des steißtrommlerpultes gewünscht ist — und wenns gar zu schlimm wird oder wenn die leute mit ihren reakzjonen sogar ein bisschen recht haben und einem beim lügen und manipulieren erwischen, löschen und blockieren, weil es sich um fiesen häjhtspietsch und gefährliche fäjhknjuhs handelt. Und damit nicht genug: es gibt noch diese ganzen gemütskranken nervensägen, die im „richtigen leben“ lieber ihre fresse halten würden, weil die immer so anschwillt, wenn jemand entnervt draufhaut. Diese gemütskranken nervensägen blühen über anonyme technische medien nur so auf, fast wie ein p’litiker, den sein jornalistenkumpel ein mikrofon ins gesicht hält, damit er schön unser aller intelligenz beleidigen und uns retorisch ins gesicht scheißen kann, ohne in der gefahr zu sein, sich als unmittelbares sozjales fiehdbäck eine mittelgroße porzjon backpfeifen einzufangen.
Ohne menschen wäre S/M also viel besser. Fehlt nur noch, dass man über einen ähnlichen mechanismus ein schönes psychisches surrogat für die eigene relevanz kriegt, damit der grenzenlose narzissmus nicht immer so am hungern ist. Gut, dass es so etwas endlich gibt, eine art zwitscherchen ohne diese lästigen menschen, stattdessen reagieren nur noch angelernte neuronale netzwerke auf das, was man so mitteilt [link geht auf einen englischsprachigen text, archivversjon]:
Haben wir schon den höhepunkt der sozjalen medien erreicht? Das ist eine interessante frage, über die man einmal nachdenken sollte, nachdem man eine äpp für eifohns gestartet hat, die ein S/M-erlebnis bietet. Auf dem ersten blick sieht „socialAI“, das als reines „AI social network“ angeboten wird, wie twitter aus, aber etwas ist sehr anders an diesem mikroblogging als bei vergleichbaren angeboten: hier gibt es keine anderen menschlichen nutzer. Hier gibt es nur dich.
Kurz zusammengefasst: mit „socialAI“ können sie ihre gedanken mit einem unerschöpflichen vorrat stets verfügbarer bots mit angelernten neuronalen netzwerken teilen, die endlos mit ihnen schnattern können […] Als einziger mensch im tschätt sind sie standardmäßig die hauptfigur in ihrem eigenen privaten onlein-drama, jedes mal, wenn sie sich anmelden
Hach, was wäre uns allen erspart gebleiben, wenn Christian Lindner so etwas als schülersprecher gehabt hätte! Vielleicht wäre er gar nicht in die p’litik gegangen, sondern hätte sich wie als unheilbarer narzissmusdschunkie mechanisch die schultern von softwäjhr wundklopfen lassen. Jetzt müssen wir diese rolle einnehmen…
Die gehirne müssen neu verdrahtet werden. Die welt ist reif. Sie will gepflückt werden.
Der apfel fault nicht weit vom stamm.
via @tux0r@layer8.space
https://schwerdtfegr.wordpress.com/2024/09/19/endlich-s-m-ist-durchgespielt/